Peter Sobotta im Interview mit GrapplersParadise

Heute gibt es endlich das langersehnte Interview zum Peter Sobotta Special (Dvd Review, Gewinnspiel).

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Peter Sobotta mit seinem Mentor Dean Lister

Hallo Peter, bitte erzähl unseren Lesern etwas über dich und deine Geschichte mit dem Kampfsport und im genaueren BJJ/Grappling.

Auschnitt aus dem Review, seine vollständige Biographie kann man hier lesen.

Peter Sobotta hat trotz seines jungen Alters von 26 Jahren schon viel Erfahrung auf der Matte und im Käfig sammeln können. Mit 6 Jahren begann er seine Kampfsportkarriere mit Judo und bestritt, nach einigen Abstechern in andere Stile, im Alter von 17 Jahren seinen ersten Kampf im MMA. 9 Jahre später hat Peter Sobotta heute einen Kampfrekord von 13 Siegen und 4 Niederlagen im MMA und diverse Grappling-Turniersiege. Aktuell ist er zudem Braungurt unter Dean Lister und Inhaber/Trainer des sehr erfolgreichen MMA-Teams “Planet Eater”. Für weitere Informationen zu Peter Sobotta besucht seine Homepage.

Du selbst hast dich schon in anderen Interviews als alter Hase bezeichnet, wenn du zurückblickst, wie siehst du die Entwicklung des Grappling in Deutschland?

Der Grapplingsport entwickelt sich in meinen Augen ganz gut. Wir haben immer bessere Teams, Trainier und somit auch Wettkämpfer. Ich denke, dass es nur noch eine Frage von wenigen Jahren ist bis wir die ersten richtigen Weltmeister in Deutschland haben.

Im letzten Jahr hast du zum 10. Dezember deine erste DVD veröffentlich. Wie kam es zu dieser Entscheidung und welche Bedeutung hatten Videos in deiner Kampfsportlaufbahn?

Das gesamte Projekt war mir sehr wichtig. Als ich angefangen habe mich intensiv mit Grappling auseinanderzusetzen gab es in Deutschland nicht sehr viele gute Trainingsmöglichkeiten und in meiner Nähe, da gab es gar keine. Somit war ich auf Lehrbücher und DVD´s angewiesen. Anfangs war es nicht ganz einfach. Es war sehr viel Mist dabei und ich habe viel Zeit verplempert. Aber dann bin ich etwas später auf sehr gute Sachen gestoßen. Ich muss sagen, dass Eddie Bravos DVD´s und Bücher da wohl am meißten geprägt haben. Ich habe die Dinger aufgesaugt und bin sie wieder und wieder durchgegangen. Die Techniken funktionierten auch unter Wettkampfbedinungen. Sowohl auf der Matte als auch im Käfig. Im Laufe der Zeit war ich natürlich auch sehr viel unterwegs und habe mit verschiedenen Teams trainiert und mir viel Wissen von echten Trainern angeeignet. Aber die DVD´s und Bücher haben immer eine sehr große Rolle in meiner Karriere gespielt. Deshalb habe ich letztes Jahr die Entscheidung getroffen selber eine DVD nach meinen Vorstellungen zu produzieren.

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Peter Sobotta und Pascal Krauss beim Videodreh

 

Wenn du dich an deine Anfangszeit zurückerinnerst, welche DVD´s und Bücher hatten zu dieser Zeit am meisten Einfluss auf dich genommen? Welche würdest du auch noch heute empfehlen?

Mastering the Rubber Guard und Mastering the Twister von Eddie Bravo! Das sind mit Abstand die besten Produkte die ich gesehen habe.

In der Kampfsportszene gibt es unterschiedlichste Meinungen zum Thema Kampfsport durch Videos erlernen. Im Kampfkunst-Board hast du dich hierzu schon kurz geäußert. Wie stehst du zu dem Thema? Wo liegen die Grenzen einer DVD?

Eine DVD ist eine hervorragende und kostengünstige Methode an neues Wissen zu kommen! Was fehlt ist natürlich der Trainer, der die Fehler ausbessert. Es geht auch ohne Trainer, nur dauert es dann eben viel länger und man benötigt gute Trainingspartner, die das studieren und ausprobieren auch mitmachen.

Du hast im Lauf deiner Karriere viele Länder als Wettkämpfer und Trainer bereist, wie würdest Du die deutsche BJJ/Grappling-Szene im Vergleich zu den anderen Ländern beurteilen?

Ich würde sagen wir liegen im Europäischen Vergleich so ziemlich in der Mitte. Polen und die Skandinavischen Länder sind uns noch weit voraus. Geht man aber weiter in den Osten oder in den Süden, dann haben wir in Deutschland im Durchschnitt das bessere Niveau.

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Peter Sobotta und sein Team „Planet Eater“ nach einer harten Trainingseinheit

Für die nächsten Monate steht für dich wohl kein Urlaub in Planung, denn das Team Planet Eater ist mit dem Umzug beschäftigt. Wie kam es zu der Entscheidung, die Räumlichkeiten zu wechseln und wie läuft der Umzug?

Die Umbauarbeiten lauen auf vollen Touren. Ich würde sagen, dass wir schon zu 70% fertig sind. Die Entscheidung fiel mir ganz leicht. Unser altes und jetziges Gym ist viel zu klein und ungeeignet für unseren täglichen Trainingsbetrieb. Wir haben nur 120qm Mattenfläche, keine Umkleidekabinen, keine Duschen und nur eine Toilette. Mit dem neuen Gym gehen wir nicht nur einen Schritt nach vorne, sondern gleich drei: 200qm Mattenfläche, Full Sice Oktagon, Fitnessstudio, Umkleidekabinen mit sehr schönem Sanitärbereich und eine 64qm Fighterwohnung die direkt im Gym ist für Kämpfer, die bei uns zu Gast sind und hier ein Trainingslager absolvieren. Davon haben wir übrigens einige. Diese Woche sind beispielsweise: Andreas Kraniotakes, Ruben Crawford, Benny Brinsa, Jessin Ayari, Chris Mahle und Stephan Pütz zu Besuch. Alles gute Kämpfer, die gerne hier her kommen um mit uns zu trainieren.

Auf der Internetpräsenz deines Teams kann man viel über euer großes Trainerteam erfahren. Bei so vielen Trainern und häufigen Auslandsbesuchen, wie oft hast du dabei die Möglichkeit als Trainer auf der Matte zu agieren?

Wenn ich nicht gerade verreist bin, dann stehe ich jeden Tag bei uns auf der Matte und unterrichte mindestens eine Trainingseinheit.

Wenn du deinen Trainingsstil betrachtest, welchen Coaching Style ziehst Du vor: Mr. Miyagi oder Cobra Kai?

Ich denke die Mischung macht es. Als Trainier muss man natürlich auch ein Vorbild sein und ich probiere meinen Schüler soviel Gutes wie möglich auf den Weg zu geben. Andererseits verlange ich von ihnen auch ein gewisses maß an Selbstständigkeit. Meine Trainingseinheiten sind meißtens knüppelhart. Ich habe schon von Profikämpfern gehört, dass unser Warm up so wie ihr Konditionstraining ist.

Man sieht dich häufig ohne Kimono trainieren und auch deine Seminare sind meist NoGi. Wie viel Prozent deines Grappling-Trainings trainierst du mit dem Kimono?

0,5%. Ich ziehe meinen Kimono so gut wie niemals an.

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Peter nutzt jede Chance auf ein gutes Training

Wie wichtig ist das Training mit dem Kimono für deinen Erfolg im MMA?

Unwichtig. Jedes Training ist gut und natürlich profitiert ein MMA Kämpfer vom Training mit Gi. Aber vom Training ohne Gi profitiert er noch viel mehr.

Dein Team ist als sehr starkes MMA-Team bekannt, ist jedoch auch im Grappling sehr erfolgreich. In den vergangenen Jahren habt ihr als Teil der Southside Connection an der DGL teilgenommen, konntet aber aufgrund terminlicher Probleme im letzten Jahr nicht im Finale mitkämpfen. Werdet ihr dieses Jahr, trotz der Probleme im vorherigen, wieder starten?

Wir haben im Finale gekämpft und haben auch das Viertelfinale gegen Sparta gewonnen. Im Halbfinale sind wir dann gegen Stuttgart ausgeschieden. Wir werden auch dieses Jahr wieder bei der DGL vertreten sein und probieren so gut wie möglich aufgestellt zu sein. Das ist allerdings bei uns nicht immer leicht.

Für letztes Jahr hast du dir unteranderem vorgenommen 4 Kämpfe und 4 Siege im MMA zu erlangen und bist an dem Ziel mit 5 Siegen sogar vorbeigeschossen. Gratulation an dieser Stelle nochmal dazu. Welche Ziele hast du dir für das neue Jahr gesetzt?

Ich werde 2013 weniger aktiv sein als 2012. Ich werde das Jahr nutzen um verstärkt an meinen Fähigkeiten zu arbeiten. Wenn man 5-mal im Jahr kämpft ist es schwer seine Fähigkeiten zu verbessern. Man ist qausi permanent in der Wettkampfvorbereitung. Mein Ziel: 2 Kämpfe, 2 Siege und einer davon in der UFC!

Vielen Dank für Deine Zeit, viel Glück auf den Matten, im Käfig und mit Deinen zukünftigen Projekten!

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