Brasilien ist, obwohl die USA stark aufholt, immer noch das Reiseziel Nummer 1 für alle Grappler. Viele träumen von einem Urlaub und einige planen ihn schon. Weitere befinden sich gerade jetzt dort und schreiben über ihren Aufenthalt. Einer von diesen ist Henning Bode, Trainer und Inhaber von Hardcore Training Bremen, sowie Kommentator und Kampfsportliebhaber, und berichtet von seinem Urlaub in Brasilien. Wir haben ihn kontaktiert und sind froh diesen Reisebericht mit euch teilen zu dürfen. Hinzukommen wird noch ein Interview mit Henning nach dem Urlaub, sowie ein paar Überraschungen aus Brasilien. Wir freuen uns drauf und hoffen das ihr es auch tut . Viel Spaß mit dem Reiseblog und freut euch auf die weiteren Teile.
Geplant sind Edson Carvalho Team in Salvador, Brazilian Top Team, Fernando Terere, Equipe Ari Galo und last but not least Academia De La Riva
– Henning Bode
Hallo und schöne Feiertage. Die Temperaturen in Deutschland sollen ja noch erträglich sein, dennoch sind sie hier deutlich angenehmer. Ihr kennt mich eventuell als Co-Moderator von Frank bei We Love MMA, oder dem ein oder anderen Event, habt schonmal mit mir trainiert oder gegen mich gekämpft. Ich leite das Team Hardcore Training und bin als Lilagurt auf meinem ersten Brasilientrip. Seit einer Woche trage ich nur kurze Hosen, was sich jetzt nur zweimal am Tag für das Training ändern wird. Zur Zeit bin ich in Salvador de Bahia, im Nordosten Brasiliens. Ich werde in loser Folge die nächsten fünf Wochen von einigen Akademien berichten. Geplant sind Edson Carvalho Team in Salvador, Brazilian Top Team, Fernando Terere, Equipe Ari Galo und last but not least Academia De La Riva, alle in Rio. Außerdem ist auch ein gemeinsames Training mit Helvetio in einer Favela auf dem Programm, ein Projekt welches er seit Jahrzehnten betreibt. Er unterrichtet dort kostenlos Jugendliche in Fremdsprachen und JiuJitsu.
Ich bin gespannt was ich alles erleben werde und ob ich alle mir gesetzten Ziele erreiche.
26.12. Edson Carvalho
Heute morgen beim Spaziergang durch den Stadtteil Barra von Salvador de Bahia an der Strandpromenade habe ich zufällig das neue Gym des Teams Carvalho entdeckt. Mit dem Sohn von Edson hatte ich vor etwa fünf Jahren schon ein paar mal trainiert. Bruno Carvalho dürfte vor allem deutschen MMA Fans ein Begriff sein. Zwar lebt er mittlerweile in Schweden, hat jedoch ein paar seiner Kämpfe in Deutschland bestritten. Auch ein wirklich gutes MMA Seminar in Lübeck hatte er vor ein paar Jahren gegeben. Das hatte damals Andre von den Trave-Teufeln organisiert. Also ganz konkret: ich war schon in vielen Gyms, das hier ist aber wirklich einzigartig. Blick auf den Strand samt Surfern. Die Trainingsfläche ist zur Seeseite offen. Frische Brise vom Meer. Und als ich zur Tür reinspaziere ist Bruno nicht wie erwartet in Schweden, sondern beim Boxenspringen auf der Matte. Sein Kollege mit dem er damals das Seminar in Lübeck geleitet hat ist auch dabei. Nach einer netten Begrüßung durch die beiden BJJ-Blackbelts und der Einladung zum Abendtraining, bin ich dann erst mal etwas essen gegangen.
26.12. Edson Carvalho
Erstes Training in Brasilien. Ich dachte ich hätte mich nach sieben Tagen aklimatisiert-ja Denken ist das eine, Erfahrung etwas anderes. Auf der Matte waren neben Bruno und einem Kollegen, mit dem er in Halmstad, bei Göteborg, sein Gym leitet, noch weitere fünf Schwarzgurte. Nach einem zwanzig Minuten Aufwärmprogramm ging es mit ein paar Underhook Passes aufs Bein los. Aus Closedguard, Halfguard und Spiderguard. Geleitet wurde das Training von einem Schwarzgurt mit vier Streifen, der sich auch auf englisch verständigen konnte. Danach gab es fünf Schwarzgurte, die die Aufgabe bekamen zu sweepen, der Rest stellte sich nacheinander an zum Guardpass. Was nur sehr wenigen gelang. Gefolgt von freiem Rollen in fünf Minuten Runden. Statt mal eine Pause zu erhalten, wurden jetzt die höheren GürtelträgerInnen öfter ins Sparring geschickt. Ich kam so auf gerade drei Minuten Pause, was mir ziemlich zusetzte. Abgesehen davon, dass jeder meiner Sparringspartner um einiges technischer war. Die Trainingsgruppe war bunt gemischt, Männer wie Frauen. Es wurde auf hohem Niveau mit viel Respekt voreinander gearbeitet. Es gab nicht einen einzigen Lutador, außerhalb der Weißgurtklasse, der mit Ego und Kraft versucht hätte seine technischen Defizite auszugleichen. Immer wenn ich etwas auf Portugues nicht sofort verstand, sprang jemand von selbst ein zu dolmetschen. Morgen früh um Neun ist die nächste Einheit. Bis dahin sollte sich mein Kreislauf etwas erholt haben und der große Becher Acai mit Müsli und Nüssen aus der Fabrica di Suco seine Wunderwirkung zeigen. Multo Obregado, Team Edson Carvalho! Für einen schönen Start ins Training in Brasilien.
Weitere Teile folgen in den kommenden Tagen …