Luta Livre

Luta Livre ist in Deutschland die Alternative zu Brazilian Jiu Jitsu. Die wörtliche Übersetzung von Luta Livre bedeutet freier Kampf – steht aber eigentlich für Wrestling, was auf die Ursprünge des amerikanischen Catch Wrestling zurückzuführen ist. In keinem anderen Land halten sich die beiden Rivalen Luta Livre und BJJ so die Waage, wie in Deutschland. Wir haben uns auf die Spurensuche des Anfangs von Luta Livre in Deutschland begeben. Wenn Du Luta Livre trainieren möchtest, schau einfach auf unsere Karte, dort gibt es inzwischen mehr als 200 BJJ & Luta Livre Gyms in Deutschland.

Luta Livre in Deutschland

Daniel D’dane steigt die Treppe des Pantera Fightclubs hoch und begrüßt seine Schüler. Es ist jetzt mehr als zwölf Jahre her, seit er Deutschland den Rücken kehrte, da sein Visum auslief und ihn die Sonne und Wärme Brasiliens rief. Sein letzter Besuch liegt mehr als 5 Jahre zurück. In der heutigen Truppe sind weit mehr Schüler, die den Namen nur als Legende kennen und noch nicht die Chance hatten mit ihm zu trainieren.

Dabei war er eigentlich nie so ganz weg, denn seine Schüler predigen Luta Livre in Deutschland. Schüler, wie Armin und Ramin Eslami, Andreas ‘Andyconda’ Schmidt, Mike Cüppers, oder Michael ‘Maluco’ Hockenjos haben Luta Livre in der Republik verbreitet. Luta Livre ist ohne Daniel und den beiden Städten Köln und Düsseldorf in Deutschland nicht vorstellbar, denn hier formten sich in den 90er Jahren die ersten Trainingsgruppen unter der Führung von Daniel. Die Schüler der ersten Stunde sammelten fleißig Pendlerkilometer und reisten zwischen den beiden Städten im Rheinland hin und her, um das Wissen aufzusaugen und sich untereinander zu messen.

Luta Livre
Der Vater des Luta Livre in Deutschland Daniel D’Dane / Foto: Alexander Goder

Die Anfänge des Luta Livre

Dabei sah es so aus, als würde Luta Livre Anfang der Jahrtausendwende in Deutschland keinen guten Weg gehen. Streiterei brach unter den Schülern aus. Es gibt wahrscheinlich heute noch Wunden,
die nicht ganz ausgeheilt sind. Auf die Frage, was Daniel über das Auseinanderleben seiner alten Truppe denkt, antwortet er kurz:
“Das ist gut.”

In den einzelnen Schulen finden sehr unterschiedliche Kämpfer zum Sport. Dadurch wird in jeder Schule das Luta Livre weiter entwickelt. In jeder Schule gibt es die “Wurzel Daniel”, aber der Baum, der daraus gewachsen ist, hat viele starke Äste, die Früchte tragen und Erfolge einfahren – egal ob im Grappling, MMA oder als Selbstverteidigungssystem.

Es ist Mitte der 90er und ein paar junge Düsseldorfer schauen sich auf einer Kampfsportgala um und finden Capoeira. Einen Tanz, der zwar cool aussieht, aber nicht so wirklich begeistert. Auf dieser Gala ist auch ein Brasilianer mit dem Namen Daniel, der den jungen Düsseldorfern sagt, dass er da einen anderen Sport aus Brasilien hat. Wenn sie Lust haben, können sie sich das mal in der
UFC anschauen, denn das ist der Sport, der dort dominiert. UFC? Kannte damals noch niemand, aber nachdem sich die Jungs informierten, war schnell klar, hier müssen sie mehr erfahren.

In unserem Gespräch mit Armin Eslami wurde deutchlich, wie entspannt Daniel doch an die Sache gegangen ist und wie er die Leidenschaft bei seinen Schülern entzündet hat. So pendelten sie zusammen
zwischen den Trainingsorten, um möglichst viel Luta Livre zu trainieren. Egal ob in Köln oder Düsseldorf. Wer Daniel’s bester Schüler war? Vielleicht Malte Jansen? Ramin Eslami? Andyconda? Vielleicht Marco Ruas oder Pequeno? Eine Frage, die so blödsinnig ist, und die Daniel wahrscheinlich gar nicht beantworten würde, so dass sie gar nicht erst gestellt werden muss – außer jemand will Werbung für seine Schule machen. Wobei…Deutschland war Daniel’s bester Schüler. Daniel’s Schüler wählten jeder für sich ihren eigenen Weg. Egal ob sie Profikämpfer werden wollten und in
Deutschland eher unbekannt waren, oder sich in ein französisches Kloster zurückzogen und dem Kampfsport komplett den Rücken kehrten.

Die Erfolge des Luta Livre

Zwei der besten Lutadores unserer Zeit - Leozada und Pequeno
Einer der besten Lutadores unserer Zeit – Leozada Nogueira

Luta Livre spricht in Deutschland eine klare Sprache. Daniels Luta Livre lässt sich auf den Treppchen der DGL in den letzten Jahre wiederfinden: Sparta Essen (Meister 2010), Taifun Luta Livre (Meister 2012) oder die Stuttgarter Muchachos (Vizemeister 2010, 2011, 2012) sind durch ihre Trainer mit Daniel verbunden. Die erste Luta Livre Trainingsgruppe bestand nicht nur aus Armin & Ramin Eslami, Andyconda und Mike Cüppers, sondern z.B. auch aus Theo Tsirmpas und Björn Lagerström, die aber nur echten Insidern ein Begriff sind und inzwischen auch wieder im Kölner Raum unterrichten.

Fatih Kocamis zog es in den Profi Bereich, wo er in Holland bei Golden Glory landete. Alpaslan Cankaja war lange Zeit bei Taifun. Challid Arrab konnte noch vor ein paar Jahren öfters auf Eurosport bewundert werden – allerdings im K1. Ganz unbekannt ist wahrscheinlich Chris Bienert, der in einem alten Beitrag von Mike Cüppers im KKB erwähnt wird und als der beste Techniker der alten Gruppe gilt – er hörte 2001 mit dem Luta Livre auf und widmete sich seiner buddhistischen Praxis in einem Kloster in Frankreich, genau wie dies auch Dirk Frettlöh tat. Dies sind alles Schüler Daniels, die den Grundstein für Luta Livre legten.

Die erfolgreichsten Grappling Trainer des Luta Livre

Luta Livre in Deutschland wurde durch Daniel gezündet, aber der Steilflug der letzten Jahre ist nur durch die unterschiedlichen Geschichten der erfolgreichsten und aktivsten Trainer Deutschlands zu erklären: Armin Eslami, Andreas ‘Andyconda’ Schmidt, Mike Cüppers und Michael ‘Maluco’ Hockenjos. Die Geburtsstätte des German Luta Livre, das Rheinland, ist auch heute noch, mit 3 der 4 genannten Trainer, der Dreh- und Angelpunkt des Luta Livre. Armin Eslami, der durch seinen Bruder auf kleinen Umwegen zum Luta Livre kam, wollte eigentlich gar kein Trainer, sondern Kämpfer sein. Als Daniel nach Brasilien zurück ging, zerbrach die Düsseldorfer Truppe. Es blieben fast nur noch Armin, Ramin und Alpaslan, die regelmäßig nach Köln pendelten – die anderen verloren den Glauben an ein Training ohne Daniel.

Das Interesse an Luta Livre war aber nicht erloschen und immer mehr Leute wollten nach einer kurzen Pause wieder trainieren. So blieb es nicht aus, das Armin gefragt wurde, ob er hilft.
Es hatte sich eine neue Düsseldorfer Trainingsgruppe geformt. Diese brauchte jemanden, der die Techniken zeigt, da sie auf der Stelle traten und nicht weiter kamen. So lockten sie Armin damit, dass er einfach mal ohne irgendwelche Verpflichtungen vorbeikommen sollte.

Der Start des Team Taifun Luta Livre

Taifun Luta Livre Oldschool
Foto der alten Luta Livre Trainingsgruppe von Armin Eslami

Eigentlich wollte Armin zu der Zeit nur kämpfen, war aber nach Rücksprache mit Ramin und Alpaslan dazu bereit die Trainerposition zu übernehmen. Somit wurde das heutige Taifun, damals noch nicht unter diesem Namen bekannt, von drei direkten “Daniel Schülern” gegründet. Gemeinsam wurde ihr Team zu einer Macht in der deutschen Szene, und es sollte lange dauern, bis andere Teams nachziehen konnten. Schon nach kurzer Zeit wurde Armin klar, dass er nur der beste Trainer sein kann, wenn er seinen Fokus vom Wettkampf auf seine Schüler verschiebt. Für Armin hat eine Schüler/Lehrer-Beziehung viel mit Vertrauen zutun und dass sich die Kämpfer verdienen im Team zu sein. Ein gewachsenens Team fordert und fördert. Vertrauen ist hierbei nicht wegzudenken, schließlich vertrauen sich die Kämpfer ihre Gesundheit untereinander an.

Leeres blabla? Eher nicht, was sich auch daran zeigt, dass Taifun das Team mit den meisten Blackbelts in Deutschland ist – was nicht auf einen Schlussverkauf der Gurte zurückzuführen ist. Die jahrelange Hingabe an den Sport, die durch Team und Trainer genährt wurde führte zu diesem Ergebnis, da die Schüler lange genug bei der Sache blieben. Die Düsseldorfer Truppe wuchs schnell und
etablierte sich als erstes Grappling Team in Düsseldorf. Heute gibt es hier mehr als 6 Teams.

Das Andyconda Luta Livre

In Köln wählte Andyconda einen anderen Fokus. Er machte es sich zur Aufgabe mit seiner ELLO (European Luta Livre Organisation) Luta Livre zu verbreiten, einen Studiengang zu erstellen und ein Netz von Schulen über Deutschland zu spannen. Seine Wochenendkurse ermöglichten es vielen Kämpfern, die keine Trainer vor Ort hatten, ihr Wissen auszubauen und selbst zu Trainern zu werden. Andyconda, der viele Jahre Judo und SV trainierte, sagte über das Training bei Daniel damals: “Die Atmosphäre war gigantisch. Ein kleiner Kreis von Gleichgesinnten scharrt sich um einen unglaublich guten Lehrer mit Charisma. Das rockt und hat Spirit.”

Nachdem Daniel ging, plante er einen Luta Livre Studiengang, ganz so wie er es im Studium gelernt hatte und spezialisierte sich auf die Verbreitung von Luta Livre mit seinem Curriculum (Lehrplan) in ganz Deutschland. Da Andyconda nach dem Weggang Daniels vor allem damit beschäftigt war eine neue eigene Gruppe aufzubauen, musste er schnell lernen, wie er Anfängern die Techniken effektiv beibringen kann. Andreas erinnert sich sehr gerne an die Anfangszeit zurück: “Wir waren alle jung und wussten noch gar nicht welchen Schatz uns unser brasilianischer Lehrer da offenbarte, aber als es nach ein paar Jahren die ersten Grappling Turniere in Holland gab, sahen wir wie effektiv unsere Techniken waren. Wir schauten zusammen UFC und Pride und freuten uns, dass wir teilweise mehr Details wussten als die Fighter damals. Es war der Beginn des MMA und Grappling in Deutschland.”

Die Trainer der ersten Stunde

Illustration von Frauke Weinholz
Der Gründervater des Luta Livre illustriert von Frauke Weinholz

Mike Cüppers, der einen Hintergrund im Boxen hatte, legte seinen Schwerpunkt auf das MMA und führt mit dem Combat Club Clogne eins der erfolgreichsten Gyms. Er hat einige der ehemaligen Schüler Daniels, wie z.B. Theo Tsirmpas graduiert, nachdem Daniel zurück nach Rio ging. Michael Hockenjos ist der einzige Doubleblackbelt Deutschlands – er hat einen Schwarzgurt im BJJ und im Luta Livre unter Daniel D’Dane. Auf die Frage, wie er die Entwicklung von Luta Livre in Deutschland sieht, antwortete er: “In den Anfangszeiten war es so, dass man für das Luta Livre Training
entweder nach Köln oder nach Rio de Janeiro reisen musste. Daniel d´Dane ist die Quelle des Luta Livre in Deutschland. Ich glaube, daß alle Luta Livre Schulen in Deutschland direkt oder indirekt auf Ihn zurückzuführen sind. Heute gibt es bestimmt über 30 Schulen in Deutschland wo Luta Livre trainiert wird.”

Auf die Frage, wie wir hier in Deutschland Luta Livre weiter voran bringen können, antwortet Daniel nach einer kurzen Überlegung: “Die Deutsche Kultur ist zu weich. Ahhh, hier tut es weh, dort macht es aua. [fasst sich an den Arm und macht eine Bewegung des Trainings nach] Das ist hier das Problem.” Armin, als DGL Nationalcoach, weiss wie groß das Potential in Deutschland ist und
sieht die größte Schwäche darin, dass es hier zu wenige professionelle Grappler gibt. Wer kann in Deutschland, einem Arbeiterland, schon seinen Sport zum Beruf machen? Im Gegensatz zu den USA
oder Brasilien sind wir deshalb benachteiligt. Wenn Du Dich nicht verletzten darfst, weil Deine Existenz davon abhängig, wirst Du nur selten das volle Risiko gehen.

Armin Eslamis Ideen für ein stärkeres Luta Livre und Grappling in Deutschland

Die größte Chance für ein Wachstum des Luta Livre und Grappling fasst Armin in 5 Punkten zusammen:

  1. Die Kämpfer sollen trainieren gehen, anstatt sich von allem anderen Ablenken zu lassen.
  2. Es muss einen großen Cut zwischen MMA und Grappling geben.
  3. Wir müssen runterkommen vom Sponsor Trip und einen größeren Fokus auf Qualität und echtes Sponsoring legen.
  4. Wir brauchen gute und große Turniere und ein einheitlichens und sinnvolles Regelsystem, damit die Zuschauer es besser nachvollziehen können. Weniger Sandbagging von guten Kämpfern, die auch nach 5 Jahren noch in der Anfängerklasse kämpfen und so anderen Kämpfern den Spaß am Sport nehmen.
  5. Die Happy Hour der Gürtelvergabe sollte aufhören, denn gerade ein faixa preta (Black Belt) im Luta Livre steht für Qualität.

Die Zukunft des Luta Livre in Deutschland

Andyconda und Michael bestätigen die Grundsteinlegung für Luta Livre in Deutschland. Die nächsten Jahre sehen sehr gut aus, denn es gibt viele Kämpfer, die sich in den Sport verliebt haben und ihn meistern. Alles wird auf Video festgehalten, so dass die Techniken in der Zukunft nicht verloren gehen. Lasst uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass Luta Livre in Deutschland weiter wächst – zusammen mit BJJ, denn eine gesunde Rivalität tut immer gut. Auf das Grappling in unserem Land immer mehr Menschen begeistert!

Die zehn Prinzipien des Luta Livre (in Englisch)

Die folgenden 10 Prinzipien wurden einem Seminar von Roberto Leitao entnommen und sind Richtlinien für einen erfolgreichen Bodenkampf. (Um eine ausführliche Darstellung zu sehen folgt der Quellenangabe)

  1. If I don’t know, I will not allow.
  2. A systematic repetition is always dangerous.
  3. Every part of our body must work.
  4. We must keep our forces at the same level of our opponent’s.
  5. An intelligent movement is a continuous movement.
  6. If you control the space you control your opponent’s actions.
  7. If you support properly, you support strongly.
  8. If you did not conquer the position, be suspicious of it.
  9. Don’t show what you are feeling, only what is convenient for you.
  10. You must always do something.

Quelle: [http://www.grapplingarts.net/PDF/robert%20leitao%20article.pdf / by Ed Beneville]

Luta Livre Schwarzgurte in Deutschland, Österreich und der Schweiz

  • Andreas Schmidt [ELLO] (Daniel D‘ Dane) {4. Dan}
  • Ramin Eslami [Taifun Luta Livre] (Daniel D‘ Dane) {2. Dan}
  • Fatih Kocamis [Team unbekannt] (Daniel D‘ Dane) {1. Dan}
  • Armin Eslami [Taifun Luta Livre] (Daniel D‘ Dane) {1. Dan}
  • Alpaslan Cankaja [Team unbekannt] (Daniel D‘ Dane)
  • Michael ‚Maluco‘ Hockenjos [Martial Arts Academy Maluco] (Daniel D‘ Dane)
  • Mike Cüppers [Combat Club Cologne] (Daniel D‘ Dane)
  • Christian Eder [Taifun Luta Livre] (Armin Eslami)
  • Malte Janssen [Taifun Luta Livre] (Armin Eslami)
  • Marcel Pino [Combat Club Bonn] (Mike Cüppers [Combat Club Cologne])
  • Björn Dag Lagerström (Daniel D‘ Dane)
  • Markus „Chicken“ Hähn [ELLO] (Andreas Schmidt)
  • Martin Zawada (Daniel D´Dane)
  • Theo Tsirmpas [Combat Club Cologne] (Daniel D‘ Dane)
  • Thorsten Urfel [ELLO/ Team Andyconda] (Andreas Schmidt)
  • Ricardo Maciel Welko [RFT] (Mestre Cromado)
  • Stefan Larisch [ELLO/MM A-Team Lindlar] (Andreas Schmidt)
  • Michael Schmitz [JKD Mönchengladbach] (Nicolas Renier)
  • Sandro Zanke [Ludus Magnus Sangerhausen] (Andreas Schmidt)
  • Peter Angerer [German Top Team in Reutlingen] (Daniel D‘ Dane)

Fotocredit: Israel Luta Livre (MMA) Academy

Was heißt Luta Livre?

Luta Livre ist eine brasilianische Kampfsportart, welche dem Catch Wrestling ähnelt. Wörtlich übersetzt bedeutet Luta Livre (port. Luta = Kampf und livre = frei) „Freikampf“, was allerdings nicht die Übersetzung ist, da es sich hierbei um einen feststehenden Begriff handelt, nämlich: Wrestling/Ringen, dem realistischen Vorläufer des Showwrestlings wie z.B. der WWF in den USA.
Luta Livre beinhaltet neben ringerischen Elementen, auch Schlag und Tritt-Techniken. Es wird kein Gi oder Kimono getragen.

Stile im Luta Livre

  • Luta Livre Esportiva: Beinhaltet lediglich Wurf-, Hebel- und Würge-Techniken und ähnelt somit anderen NoGi Submission Wrestling Stilen (z.b. Catch Wrestling)
  • Luta Livre Vale Tudo: Die Regeln von Luta Livre Esportiva kombiniert mit Schlag und Tritt-Techniken im Stand und im Bodenkampf. Der Stil entspricht dem heutigen Mixed Martial Arts.

Entstehung des Luta Livre

Mitte des 20ten Jahrhunderts trafen sich „ein paar kräftige junge Männer“ in einem Ruderklub in Rio de Janerio, um sich im Kampf zu messen. Unter diesen Kämpfern war auch Euclyades Hatem, besser bekannt als Tatu, welcher als Begründer des Luta Livre gilt. Tatu und die anderen Kämpfer trainierten den Bodenkampf wie besessen, denn ihnen war der hohe Stellenwert, den dieser im „Freien Kampf“ ausmacht, bewusst.

Euclydes Hatem – Tatu

Kurz nach der Enstehung vom Luta Livre kam es zu den ersten Auseinandersetzungen mit dem Brazilian Jiu Jitsu. Schon 1940 trafen die beiden großen Stile Luta Livre und Brazilian Jiu-Jitsu, in den Personen von Euclyades Hatem und George Gracie, in einem Wettkampf aufeinander. Euclyades Hatem war in diesem Aufeinandertreffen siegreich.

In den Achtzigern wurde der Stil maßgeblich durch Roberto Leitao beeinflusst. Roberto Leitao war Universitätsprofessor für Bauingenieurwesen und trainierte vor dem Luta Livre schon mehrere Jahre Judo und Ringen.

Euclydes Hatem – Tatu

Roberto Leitao war sich aufgrund seiner, im Vergleich zu Euclyades Hatem, eher unscheinbaren Statur über die Bedeutung von Hebeln bewusst und machte durch seine Erfahrung Luta Livre noch technischer. Eine Entwicklung die im BJJ von Helio Gracie vollzogen wurde.

In den Jahren darauf folgten Kämpfer wie Hugo Duarte und Eugenio Tadeu, welche wiederum Marco Ruas und Daniel d´ Dane unterrichteten. Durch Daniel d´ Dane gelangte Luta Livre 1995 nach Deutschland. Hier unterrichtete er einige Sportstudenten in Köln, welche in den darauf folgendenden Jahren in die Heimat des Luta Livre reisten und ihr Training vertieften.

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